Ist Erfolg ausschließlich eine Frage der inneren Haltung?
Ist also alles nur eine Sache der eigenen Einstellung?

Vor Kurzem habe ich auf meinem art!up Blog einen Blogartikel mit dem Titel „Wie man als Künstler°in überlebt“ publiziert. Meine These war, unter anderem, dass diese Grundannahme per se schon mal die Wurzel des Übels ist: dass es nämlich als Künstler°in fragwürdig ist, überhaupt zu „überleben“.

Wie viele Menschen fragen sich denn: „Wie überlebe ich als Ärztin?“ oder „Wie überlebe ich als Rechtsanwalt?“.

Daraufhin hat mir eine Leserin, eine bildende Künstlerin, ein längeres, sehr interessantes Mail geschrieben, aus dem bei mir unter anderem folgender Satz hängen geblieben ist:

„Ich finde es wichtig mal eine wenig von der Innerlichkeit abzurücken und auch die wirtschaftliche Seite zu beleuchten. Dieser Aspekt wird noch ziemlich verschämt diskutiert und sollte mehr Öffentlichkeit bekommen.“

Ich habe mich daraufhin gefragt, ob ich mit meinen art!up Angeboten, bei meinen Blogbeiträgen und Videos, zu sehr den Eindruck erwecke, dass es ausschließlich innere Gründe sind, also Gründe der inneren Haltung, der eigenen Einstellung, die entscheidend sind für den Erfolg als Künstler°in.

Ob es also so rüberkommt: „Ändere deine innere Einstellung, ändere deine Haltung, und dann kommt der Erfolg von selbst zu dir!“

So ist es selbstverständlich nicht.

Natürlich muss du mehr ändern, als nur deine innere Einstellung, um mit deiner Arbeit Erfolg zu haben. Schließlich Enden auch meine Videos meist mit den Worten: „Ohne Taten keine Ergebnisse“.

Nur durch konkretes und gezieltes Tun erreichen wir unsere Ziele.

In meiner Arbeit geht es sehr konkret auch darum, wie sich Künstler°innen und Kreative positionieren, welche Bereiche sie beachten sollten und wie sie einen konkreten Plan – eine Art Businessplan – für ihre künstlerische Tätigkeit entwickeln können.

Aber gerade bei meinen Coachingkunden und Kursteilnehmer°innen merke ich, dass es trotzdem – trotz aller konkreten Pläne und Aktivitäten – sehr, sehr wichtig ist, an der Haltung zu arbeiten: vor allem am Selbstbewusstsein und daran, den Wert der eigenen Tätigkeit zu erkennen.

Warum? Weil es sonst – neben Selbstzweifeln – zu oft auf Jammern und Beschweren hinausläuft, darauf, die Schuld im (anonymen) Äußeren zu suchen: „Die Menschen interessieren sich nicht für Kunst, die Galeristen oder Produzenten sind arrogant, Kunst und Kultur wird zu wenig gefördert“, etc.

Das alles stimmt ja auch und sollte natürlich thematisiert werden – aber: es lässt sich aber nur schwer und langsam ändern, auch wenn wir es versuchen sollten. Die innere Haltung zu ändern ist ebenfalls mühsam, meiner Erfahrung nach aber kurz- und mittelfristig Erfolg versprechender.

Als ich das der erwähnten Künstlerin geschrieben habe, war ihre Antwort:

„Das ist eine sehr interessanter Standpunkt. Vielleicht hast du ja Lust hierzu irgendwann einen separaten Blockbeitrag zu machen. Mich interessiert hieran besonders das „kurz- und mittelfristig Erfolg versprechender.“ Welche Erfahrungen haben dich zu diesem Standpunkt oder dieser Schlussfolgerung gebracht?“

Nun gut, ich will darüber schreiben – allerdings interessiert mich zuvor, was meine geschätzen Leser°innen hier und auf dem art!up Blog dazu zu sagen und berichten haben.

Habt ihr Erfahrungen damit, eure innere Haltung zu ändern und wie und auf welche Weise hat sich dass dann auf die äußeren Umstände ausgewirkt? Das würde mich wirklich sehr interessieren!

PS: Ich werde heute auch noch ein Video zu dem Thema machen…