Das sagt sich so leicht.
Als wäre es so leicht, zu wissen, was denn eigentlich das Wichtigste ist. Das Dringendste, ja, das ist leichter zu erkennen: es drängt sich im Kopf vor oder präsentiert sich geradeheraus direkt vor mir: „Du musst das jetzt sofort machen“.
Oft, aber nicht immer, mit dem Zusatz: „…sonst passiert…“
Offensichtlich hören diese dringenden Dinge auch nie auf. Im Gegenteil, je mehr man davon erledigt, desto mehr tauchen von irgendwoher auf.
Sie loszuwerden (wollen) bedeutet:
- Sie zu erledigen bis zum Umfallen (und morgen weiter damit)
- Sie zu delegieren (aber an wen – wer kann es denn so gut wie ich?)
- Sie herabzustufen (du bist ja gar nicht so dringend)
- Sie zu ignorieren (das wird schon keiner merken)
Was aber, wenn ich tatsächlich das Wichtigste zuerst machen würde? Was ist denn überhaupt das Wichtigste? Wie erkenne ich das denn?
Zu wissen, was das Wichtigste ist, geht einfach nicht, ohne zu wissen, was ich will.
Erst wenn mir glasklar, oder zumindest klar, oder zumindest einigermaßen klar ist, in welche Richtung es gehen soll, kann ich anfangen, zu entscheiden, was wichtig ist.
Wichtig ist dann nämlich alles, was mich in diese Richtung bringt. Und Unwichtig alles, das mich in eine andere Richtung bringt, mich ablenkt oder behindert.
Nur: woher weiß ich das, dass mich eine bestimmte Aktion in die richtige Richtung bringt?
- Ich frage andere (wenn möglich kompetente) Menschen
- Ich sammle Information und lerne, sie richtig zu bewerten
- Ich folge meinem Bauchgefühl (sehr riskant, nicht selten wirksam)
- Ich sammle Erfahrung (durch tun, tun, irren, tun)
Davor aber: woher weiß ich, was ich wirklich will?
Tja, das ist für einige Menschen die klarste Sache der Welt, für andere die schwierigste Frage von allen – die allermeisten aber haben anscheinend noch nie darüber nachgedacht.