Du must nur richtig wollen, dann geht es schon… Du must nur richtig wollen, dann kannst du alles erreichen… Du must nur richtig wollen, dann gibt es keine Hindernisse mehr… Und so weiter….
Dieser Satz begegnet einem – in der einen oder anderen Form – immer wieder, wenn es um persönliche Veränderung, Persönlichkeitsentwicklung, Veränderungsprozesse, etc. geht.
Wollen alleine reicht natürlich nicht.
Aber da ist ja auch noch das „richtig“ und das ist nicht unwichtig: Du must nur „richtig“ wollen. Aber wie kann ich richtig wollen? Bedeutet es: besonders stark? Auf die richtige Art und Weise wollen?
Oder sollte es gar heißen: „das Richtige“ wollen?
Möglicherweise sollte ich das wollen, was richtig und gut für mich ist. Vielleicht sollte ich herausfinden, was das genau ist, was richtig und gut für mich ist, bevor ich etwas „richtig“ will: um nicht mit aller Kraft auf etwas zuzusteuern, das ich danach gar nicht haben will, wo ich gar nicht sein will.
Das „richtig“ kommt also vor dem „wollen“. Erst herausfinden, was ich – für mich – wollen sollte, nämlich das Richtige, und es dann richtig wollen – also so stark, so sicher, dass mich tatsächlich nichts aufhalten kann.
Auch dann ist es mit dem reinen Wollen natürlich nicht getan, aber es hilft ungemeint: es hilft, dran zu bleiben, herauszufinden WIE ich das, was ich wirklich will erreichen kann, was die Wege dorthin sind, wie ich diese gehen kann, was ich brauche um sie zu gehen und was ich brauche um mich vor Hindernissen zu schützen, diese zu umgehen oder sie sogar positiv zu nützen. Wollen hilft, dran zu bleiben.
Ich sehe aber auch viele Menschen, die sehr genau planen, die Methoden und Strategien nützen, die eifrig tun und volle Kalender und Todo-Listen haben – und die trotzdem nicht vorankommen. Oder doch vorankommen, aber nicht glücklich damit sind, oder wenigstens zufrieden.
Für sie gilt dann eher: Du solltest es schon auch wollen.
Bzw: Du solltest ES schon auch wollen. Du solltest es schon AUCH wollen. Du SOLLTEST es schon auch wollen. Du solltest es schon auch WOLLEN.
Nur tun, ohne wirklich zu wollen = „richtig“ zu wollen, führt auch zu nichts.
„Richtig“ muss übrigens gar nicht heißen, dass du wirklich GENAU weißt, was du eigentlich willst.
„Richtig“ ist mit „Richtung“ verwandt. Sprich: es reicht, wenn du die Richtung kennst und in die richtige Richtung gehst.
„Du must nur richtig wollen“ bedeutet also auch (wenn man das „nur“ im Sinne von „es reicht schon wenn…“ versteht): Du must nur in die richtige Richtung wollen. Und dann Schritt für Schritt gehen.
Was für dich richtig ist, kannst im Übrigen nur du selbst herausfinden.
Das ist Teil des Weges, das ist Teil der Verantwortung, die du mit deinem Leben mitgeschenkt bekommen hast.
Foto: Peter Hauptmann, Graffiti in Lagunillas, Málaga, unbekannte°r Künstler°in #kunstfairteilen