„Ich habe 30 Jahre gebraucht, um über Nacht berühmt zu werden“ soll Harry Belafonte gesagt haben und hält damit in einem einzigen Satz fest, was so oft übersehen wird: dass nämlich hinter sichtbaren Erfolgen zumeist jede Menge weniger sichtbare Arbeit steckt.

Und dass auch jede Menge Zeit vergehen kann. Zeit, die man durchhalten muss. Denn diejenigen, die nicht durchhalten, diejenigen die aufgeben – die sieht und kennt man nicht.

Das ist an sich nichts Negatives. Ich bin keinesfalls derjenige der sagt: ziehe die Dinge um jeden Preis durch. Jede°r gehts so weit, wie er oder sie kann oder möchte. Es gibt viel Gründe, aufzugeben.

Aber es gib noch mehr Gründe, dran zu bleiben. Wie das? Nun, du hast ja aus einem bestimmten Grund begonnen. Und dieser Grund ist weiterhin in dir. Er wird nicht gelöscht, durch etwaige Misserfolge. Er wird vielleicht entäuscht, fühlt sich geschwächt, zweifelt an sich – aber er ist und bleibt weiterhin da.

Wenn dieser Grund ursprünglich von dir stammt (und nicht etwa von außen eingepflanzt wurde, also nicht die Erfüllung des Traumes oder Auftrages von jemand anderem ist, z.B. deiner Eltern, die einen berühmten Piansten im Haus haben wollten – und selbst dann, kann es ja sein, dass dieser Traum tatsächlich dein eigener geworden ist, diese Unterscheidung bzw. Erkenntnis kann gut und hilfreich sein (*)), wenn also dieser Grund von dir selbst stammt, dann ist er stark und kraftvoll und wird weiterleben, selbst wenn du aufgibst. Und das möchtest du dir, und ihm (deinem innersten Grund) vielleicht nicht antun.

Gib dir also Zeit. Zeit ist die wertvollste Ressource. Wenn wir anderen Zeit widmen, schenken wir ihnen weit mehr, als jedes Geld wert sein kann. Widme dir also selbst Zeit, gib dir Zeit, schenke dir Zeit, schenke deinen Träumen, deinen Zielen, deinem Grund (siehe oben) Zeit.

ABER und das ist das große ABER: nicht NUR Zeit. Zeit allein ist schön, aber nicht genug: selbstverständlich auch Arbeit. Zeit allein könnte ja einfach auch Träumen und Warten bedeuten, aber das wird wahrscheinlich nicht funktionieren.

Harry Belafonte hat ja auch nicht gesagt: „Ich habe 30 Jahre gewartet…“ sondern „gebraucht“ – diese Zeit hat er gut genützt, er ist an seiner Karriere dran geblieben und dann, dann „über Nacht“ (scheinbar, für andere) ist er „plötzlich“ berühmt gewesen.

Wie schaffst du es, durchzuhalten? Dazu mehr, ein anderes Mal….

(*) Falls du dir nicht sicher bist, ob dein Grund tatsächlich DEIN Grund (und nicht etwa ein von außen – deinen Eltern, Lehrern, sonstigen Menschen – in dir eingepflanzter Grund) ist, dann ist dies etwas, das du unbedingt in einem persönlichen Coaching klären solltest. Themen wie diese sind sehr, sehr schwierig selbst aufzulösen ohne in gedanklichen Schleifen hängen zu bleiben. Ein professionelles Coaching kann dir helfen, das zu klären und deine Kräft ab sofort auf DAS zu fokussieren, was tatsächlich DEIN eigener Grund ist.


Bild: Graffiti Málaga, El Ejido, unbekannte°r Künstler°in, fotografiert am 4.4.2019 von Peter Hauptmann