Tja, heute ist es also wieder mal passiert. Eine Aufgabe, für die ich ca. zwei Stunden vorveranschlagt habe, hat mich mehr oder minder den gesamten Tag gekostet. Und ich bin immer noch nicht fertig damit.

Das war’s eigentlich schon, mit dem heutigen Beitrag, denn irgendwie weiß ich nicht, was ich darüber noch weiter schreiben soll. Ich finde keinerlei Erklärung, keine Erkenntnis, keine Lehre und keine Botschaft die ich daraus ableiten könnte.

Manche Dinge dauern einfach viel, viel zu lange. Oder aber ich verschätze mich viel, viel, viel zu viel wenn ich mir vorher überlege, wie lange ich dafür brauchen könnte. Das war’s aber auch schon, mehr Kluges (und das war keinesfalls klug) fällt mir dazu nicht ein.

Und eigentlich ist auch dieser Beitrag schon viel zu lange dafür, was ich damit eigentlich sagen will und kann. Drum höre ich jetzt auch damit auf.

Vielleicht dient es wenigstens dem einen oder der anderen als Trost, falls sie auch viel zu lange für etwas brauchen. Und überhaupt – was ist schon lang? Vielleicht ist „ein ganzer Tag“ für jemand anderen ja vielleicht auch kurz.

Das hängt natürlich von der Aufgabe ab. Und steht sicherlich auch in Relation zum Nutzen, den man aus der Aufgabe ziehen möchte. Oder der Freude, die man durch ihre Erledigung (und eventuell auch während ihrer Erledigung) empfinden möchte.

Es ist eher die Diskrepanz, die Spannung zwischen der Zeitspanne, die ich vorveranschlagt habe und der Zeitdauer, die es dann tatsächlich gedauert hat, die überhaupt Anlass gibt zu einem Aufseufzen wie diesem hier. Aber wie gesagt, mehr gibts dazu auch nicht zu sagen.

Sonst dauert das Schreiben dieses Artikels ja am Ende vielleicht länger als die ursprüngliche Zeitvorgabe, die ich für meine – wie sich später herausstellte – Tagesaufgabe – veranschlagt hatte und das wäre ja absurd.

Zudem möchte ich keinesfalls meine Leser°innen auf die Idee bringen, ich hätte für die erwähnte Aufgabe so lange gebraucht, weil ich die Tendenz hätte, Dinge, wie diesen Text hier, unnötig in die Länge zu ziehen.

Das ist keinesfalls der Fall!

Ich schreibe nicht weiter, statt aufzuhören, weil ich aus dieser Aufgabe (meinen täglichen Blogartikel zu schreiben) ein speziell langes Unterfangen machen möche, sondern weil sich irgendwo in mir die Hoffnung regt, ich könnte, durch das Schreiben, doch noch zu einer unverhofften Erkenntnis bezüglich der abweichenden Zeitschätzungen, die mir hin und wieder unterlaufen – speziell der stark abweichenden Zeitschätzungen, denn die anderen, regulären Zeitüberschreitungen wären ja nicht weiter erwähnenswert, es geht hier wirklich um die ganz groben Verschätzungen, und wie soll dieser Satz überhaupt enden, ich weiß gar nicht, auf was er eigentlich hätte hinauslaufen sollen, auch ja, dass ich eben hoffe, noch eine Erkenntnis zu haben in dieser Hinsicht, aber ich fürchte, das wird nichts mehr.

So gesehen habe ich mich jetzt auch bezüglich der Zeit, die ich für diesen „ich muss noch schnell meinen täglichen Blog schreiben“ Artikel gebraucht habe, ein wenig verschätzt, möchte aber wirklich betonen, dass dies nicht aus dem selben Grund geschehen ist, aus dem ich heute auch für die ursprünglich erwähnte Aufgabe so lange gebraucht habe, weshalb hier keinerlei Regel und daher auch keine weitere Erkenntnis abzulesen ist.

Womit ich für heute wirklich aufhöre und hoffe, zumindest den einen oder die andere, die bisher dachten, nur Ihnen würde es so ergehen, in der Hinsicht zu beruhigen, dass es hin und wieder auch mir (und möglicherweise auch anderen) so ergeht und dass dies keinesfalls ein singuläres Ereigniss in meinem Arbeitleben darstellt.

Allerdings, wie ich hoffe, auch kein sehr häufiges. Genug. Ich hör jetzt auf.

Bild: Graffiti in Valparaiso, Chile (Detail), ungekannte°r Künstler°in, Foto: Peter Hauptmann, 2016 #kunstfairteilen